Didaktik LIVE: Leseflüssigkeitsprotokolle

Im Rahmen der Lehrveranstaltung Diagnose u. Förderung: Rezeptive Text- u. Informationskompetenz im Schwerpunkt Sprachliche Bildung der Primarstufenlehrer/innenausbildung an der Pädagogischen Hochschule Wien setzen sich die Studierenden mit Lesekompetenz, ihrer Förderung, aber auch gezielt mit ihrer Diagnose auseinander. Ein zentraler Indikator für einen erfolgreichen Lesekompetenzerwerb stellt die Leseflüssigkeit dar, die mit sogenannten Leseflüssigkeitsprotokollen diagnostiziert werden kann.

Um dieses Instrument formativer Lesediagnose nicht nur theoretisch kennen zu lernen, sondern auch einmal erproben zu können und damit erste wichtige Erfahrungen in der Praxis der Lesediagnose zu sammeln, erhielten die Studierenden der beiden Seminargruppen in diesem Semester die Möglichkeit, in Kooperation mit den beiden dritten Klassen sowie einer Mehrstufenklasse der Praxis-Volksschule Leseflüssigkeitsprotokolle für einzelne Schüler/innen anzufertigen. Zur Vorbereitung der Diagnosesituation mussten dafür konkrete Lesetexte ausgewählt und in ihrem Schwierigkeitsgrad eingestuft werden. Für das Anfertigen des Leseflüssigkeitsprotokolls an sich mussten ebenfalls Kriterien und ein praktikables Notationssystem anhand von Empfehlungen in der Fachliteratur erarbeitet werden, sodass in der Diagnosesituation auch tatsächlich live die relevanten Beobachtungen (u.a. Anzahl der pro Minute gelesenen Wörter sowie Lesefehler) korrekt dokumentiert werden konnten.

Aktuell werden diese Dokumentationen von den Studierenden ausgewertet und in einer der folgenden Lehrveranstaltungseinheiten noch einmal in der Seminargruppe diskutiert. Ziel dieser weiteren Schritte ist erstens eine Rückmeldung über das Diagnoseergebnisse an die Klassenlehrerinnen der Praxis-Volksschule sowie zweitens auch die Ableitung von konkreten Förderzielen, damit Diagnose gezielt in Kombination mit Förderung und Unterrichtsplanung gedacht wird und damit von der Kooperation zwischen der Seminargruppe und den Klassenlehrer/innen und ihren Schüler/innen im Austausch über die Ergebnisse beide Seiten profitieren können. In diesem Sinne gilt unser Dank Frau Direktorin Jakl, den Klassenlehrerinnen Frau Burtscher-Ebner, Frau Hanzlik und Frau Melchart sowie allen mutigen Schüler/innen, die an der Erstellung der Leseflüssigkeitsprotokolle durch ihre Lese-Performances mitgewirkt haben.