Literaturworkshops an der Praxisvolksschule

Am 11.Jänner 2016 fand erstmals ein Workshoptag des Kinderliteraturhauses in der PVS von 8-11Uhr statt.

Frau Brigitte Reisinger und Ihr Team der BücherBühne des Kinderliteraturhauses (Mayerhofgasse 6, 1040Wien) ermöglichten 8 Veranstaltungen gleichzeitig in der Praxisvolksschule. Der Veranstaltung ging eine längere Zeitspanne der Planung und Organisation zwischen Frau Brigitte Reisinger und mir (Mag. Dr. Ilse Kohout; Beschäftigung mit „Lesen intensiv“ und Kontaktperson zum Kinderliteraturhaus) voraus.

Bisherige Vorgehensweise:
2 Klassen besuchen das Kinderliteraturhaus, oder in 2 Klassen finden in einer Schule zeitgleich 2 Workshops statt.
Unsere neue Variante:
Alle Kinder einer Schule erleben gleichzeitig die Workshops in der Klassenumgebung und erfahren so unterschiedliche Eindrücke was zu vielfältigen interessanten Gesprächen und Meinungsaustausch auch zwischen den Klassen und schulstufenübergreifend führt. Somit wird erreicht, dass die Themen länger und umfassender auch im Regelunterricht weiter behandelt werden können.

  • BORIS1
  • BORIS2
  • BUCHLEBENDIG
  • BUCHLEBENDIG1
  • KATER1
  • Knig2
  • Knig3
  • RMER1
  • RMER2
  • RMER3
  • RMER4
  • TONT2

1.Der Workshop „ Von der Tontafel zum i Pad“

wurde von Lisbeth Kammerlander  und Rosa Schmidt geleitet.
Die SchülerInnen der vierten Schulstufen hatten 2 Klassenzimmer zur Verfügung in denen sie Schriften erprobten: Keilschrift, Hyroglyphen, Runen, Kurrentschrift…
Erfahrungen mit Brailleschrift und Blindenschreibmaschine gehörten  ebenso dazu.SchülerInnen schrieben im Deutschkurs, dass dies eine besondere Erfahrung gewesen wäre. Weitere Eindrücke wurden gemeinsam im Deutschkurs erarbeitet und am Gang auf einer Präsentationstafel gezeigt. Auch das Schreiben mit Tinte und Feder sowie Gänsekielen interessierte die Schüler sehr. Der Workshop weckte Interesse an Schrift, Geschichte und den Ausblick auf die zukünftige Entwicklung der Kommunikationsmedien.

Von den WorkshopleiterInnen wurde folgende weiterführende Literatur empfohlen:

Harald Süß: „Deutsche Schreibschrift“
Werner Pichler „Bilder, Wörter, Rätsel“
Andrew Robinson „Die Geschichte der Schrift“
Gutenbergmuseum „Von Gutenberg zum World Wide Web“

Am Ende des Workshops konnten die Kinder eine Workshopmappe mit Schriftproben präsentieren.

2. Der Workshop „ RömerInnen“

wurde von Bernhard Tobias und Alexander Hobiger geleitet.
Die Schülerinnen der dritten Schulstufe lernten die römische Kultur durch Beschäftigung mit römischen Spielen, römischen Zahlen und römischer Schrift kennen. Die Kinder schrieben auf Wachstäfelchen verkleideten sich als Römer und Römerinnen und lernten das Leben römischer Gladiatoren kennen. Das Restaurieren römischer Keramik gehörte ebenso dazu.

Die Beschäftigung mit der römischen Kultur erfolgte fächerübergreifend:

Deutsch: römisches Theater
Mathematik: römische Zahlen
Bewegung und Sport: Gladiatorenspiele
Leseförderung (Gelesenes umsetzen):
„Mord in Carnuntum“ Yep-Extra Hefte und Was ist Was: Römer

Die Kinder konnten die vielfältigen Materialien in drei Klassenzimmern besichtigen. Die Gladiatorenspiele wurden auch für Zuschauer aus anderen Workshops aufgeführt.

3. Der Workshop (Reim-Theater) „Kommt ein Kater ins Theater“

wurde von Hannelore Schmid für die Kinder der Mehrstufenklassen MA und MB 3. und 4.Lernjahr  aufgeführt. Spielerisch wurden Gedichte auf Reim und Rhythmus untersucht. Durch Rhythmus- Übungen und Spiele wurde der ganze Körper zum Einsatz gebracht und in Kleingruppen Gedichte als Performance erarbeitet und im Abschluss präsentiert. Zentrales Thema war das Ausprobieren ohne Druck, da das Spielerische im Vordergrund stand.
Gedichte darstellerisch umzusetzen erfordert und fördert das Verständnis von Text. Dies ist wichtig, weil gebundene Sprache für viele SchülerInnen nicht so einfach zu verstehen ist. Nachdem Rhythmus als Teil der Sprache erfahren wurde, übten die Kinder das aufeinander Eingehen und das einander Zuhören. Frau Schmid fand die Gruppe als sehr kreativ, selbständig und geschickt in der Umsetzung der Aufgabe.

Von der Workshopleiterin wurde folgende weiterführende Literatur empfohlen:

Gedichte von Friedl Hofbauer, Georg Bydlinsky und Vera Ferra- Mikura
Sprachbastelbücher wie z.B. Gerda Anger-Schmidt  „Neun nackte Nilpferddamen“

4. Der Workshop (Theater) „König Mopkaratz“

wurde von Olaf Heuser  für die Kinder der 2.Schulstufe aufgeführt.

Es handelte sich um ein Erzähltheater eine „Schachtelgeschichte“ Spielzeugtiere wurden bei der Präsentation ebenso wie eine Decke, „der König Mopkaratz“ Stifte und Farben verwendet. Die Geschichte wurde sprachlich erarbeitet und für das Publikum spannend präsentiert. Durch die Präsentation des Theaterpädagogen bekamen die Kinder Ideen, wie sie Ihre eigene Geschichte später erzählen könnten. Die Auswertung erfolgte durch Zeichnungen, die dem Publikum gezeigt wurden.

Die Literaturempfehlung von Herrn Heuser war:
„Geschichten erzählen mit Kindern“ Cornelsen Verlag

5. Der Workshop „Ein Buch wird lebendig“

wurde von Frau Karoline Gans für die Kinder der 1B und Mehrstufenklasse MB 1. und 2. Lernjahr abgehalten.

Die Kinder lernten das Buch mit seinen Figuren und Themen spielerisch kennen und behandelten die zugrunde liegenden Themen auf vielen verschiedenen Ebenen. „Als die Raben noch bunt waren“ wurde wie ein Theaterstück erarbeitet. Ein Plakat aus einem Tierlexikon zeigte den SchülerInnen wie Raben aussehen und sich verhalten. So lernten sie mit Hilfe der Vögel spielerisch das Verhalten im sozialen Bereich. Es wurden pantomimisch Raben dargestellt, wodurch das Miteinander in der Gruppe und der Zusammenhalt (wie bei den Tieren) erarbeitet wurden. Im sozialen Bereich lernten sie ebenfalls Rücksichtnahme („Bewege dich so, dass du anderen nicht weh tust!“) und Stärke, sowie die Körpersprache zu deuten. Als Arbeitsmittel dienten eine Weste mit Federn, eine Ukulele und bunte Bänder mit Federbüscheln.
Der Bezug zum Lesen wird durch das Vorlesen hergestellt, was zum selbständigen Lesen führt. Durch Recherche im Lexikon, oder auch Internet  (Raben, Vögel) wird die Beschaffung weiterführender Informationen erlernt.

6. Der Workshop „Kein Platz für Boris“

wurde von Julia Pröglhöf für die Kinder der  1A und Mehrstufenklasse MA 1. und 2. Lernjahr abgehalten.

„Ein kleiner Frosch braucht unbedingt den wunderbarten Platz auf der Welt“ und muss eine Reise unternehmen um Ihn zu finden. Mit Hilfe von Bildprojektionen, hören von Gedichten und Improvisationen der Geschichte wird das Theaterstück lebendig. Eine Vielzahl von Tieren „tummelten“ sich auf der Klassenbühne, gebastelte Masken halfen bei der spielerischen Umsetzung. Durch Förderung von Phantasie, Empathie und das Hineinversetzen in die jeweilige Rolle konnte die eigene Lebensrealität besser erkannt werden.

Verwendete Literatur:
Jens Rassmus „Der wunderbarste Platz auf der Welt“
Der Workshop kam bei den SchülerInnen so gut an, dass sie 20 Minuten überzogen…
„Sie wollten einfach weiterarbeiten“

Danke Ilse Kohout, für die Organisation und Durchführung dieses Tages!

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